Montag, 13. Juli 2015

Tage im Nebel: Ein Abstecher nach Trapani und Erice

Ciao Ihr Lieben!

Noch ein bisschen verweilen wir auf Sizilien. Denn bevor es nach drei unvergesslichen Wochen wieder zurück aufs Festland gehen sollte, war es noch Zeit für einen Abstecher an die Westküste der Insel: Nach Trapani - und nach Erice, einem winzigen Dorf mit einer riesigen Aussicht vom Berg direkt neben der Stadt. Trapani war für mich erst einmal ein kleiner Kulturschock.  Vom Chaos und der Lebendigkeit Palermos kommt man hier nämlich zunächst einmal in eine Altstadt, die zwar sehr hübsch aber auch ziemlich clean und überraschend tote Hose ist. 

Die Trennung von Palermo an diesem Wochenende war mir unfassbar schwer gefallen. Gerade erst war ich euphorisiert von meinem ersten italienischen Fußballmatch zurückgekehrt, hatte mir zur akuten Sonnenstichvermeidung mit den Jungs aus dem B&B noch eine riesen Portion Eis bei Brioscia gekauft - und schon kam der Moment der großen Umarmungen, viel zu schnell musste ich den gepackten Rucksack aus der Ecke kramen und dann mit viel zu großen Schritten zur Fernbushaltestelle stampfen. Beinahe hätte ich ihn fahren lassen, den Bus. Aber nur fast. Furchtbar melancholisch hockte ich dann so da, starrte aus dem Fenster auf die See, verdrückte mir ein tränenloses Tränchen und befahl meinem Spotify die strenge Songselektion von ausnahmslos emotional gebeutelten Sängern mit klingelnder Engelsstimme. Na ja. Ihr wisst schon. 

Schön war es dann aber doch. Vielleicht, weil sich meine Umgebung auf einmal an meine Stimmung anpasste: Nebel. Dickes, fettes Weiß. Hände, die Zwanzig Zentimeter weit vor Dir im Nichts verschwinden. Eine Seilbahnfahrt später, oben in Erice, war die umdunstete Welt um mich so surreal, dass ich nur staunen konnte über all das Nichts, das ich sah - oder nicht sah. Kein Ausblick. Dafür ein Spaziergang durch eine Edgar Allen Poe Geschichte. Und auf einmal habe ich mich in meiner Melancholie richtig pudelwohl gefühlt.







A presto!

Rieke





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